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Geschichtliches, Landgrafen: Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Kassel
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Landgräfin Amalie Elisabeth wurde am 29.1.1602 als Gräfin von Hanau in Hanau
geboren.
1619 heiratete sie Landgraf Wilhelm V. und brachte in 18 Ehejahren 14 Kinder zur
Welt, von denen 10 in der Kindheit starben. Als Wilhelm V. 1637 starb, übernahm
sie die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Wilhelm VI..
Nachdem sich die Landgräfin im August 1639 und im März 1640 den Beistand
Frankreichs und Schwedens gesichert hatte, holte sie Gutachten von elf
juristischen Fakultäten ein. Nach Reichshofratsurteil von 1627 war der Anspruch
Hessen-Darmstadt auf das ganze Marburger Erbe rechtens. Die von Amalie Elisabeth
in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten bestätigten ihr allerdings, daß das Urteil
sowohl aus formalen Mängeln (es fehlte eine Unterschrift), als auch wegen seiner
maßlosen Forderungen nichtig war. Die Landgräfin Amalie Elisabeth kehrt 1640 aus
dem hessischen Hauptquartier in Westfalen in die Residenz zurück.
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Sie erneuert den 1614 bestätigten Erbverein mit Brandenburg und beauftragt im
Mai 1645 ihren General Johann Geyso im Zusammenwirken mit den Franzosen unter
Marschall Turenne und den Schweden unter Graf Königsmark mit der Wiedereroberung
Oberhessens.
Am 6. März marschieren die Kasseler Truppen in Oberhessen ein. Die kampferprobte
Kasseler Armee ist den Truppen des Landgrafen Georg II. eindeutig überlegen.
Damit wird der "Hessenkrieg" eröffnet, der letzte erbitterte Krieg um das
Marburger Erbe. Bei diesem Krieg geht es nicht allein um das an die Darmstädter
Vettern verlorene Land, es geht auch um strategische Positionen bei den in
Münster und Osnabrück beginnenden Friedensverhandlungen.
1646 unterstützt sie den Grafen Friedrich Casimir bei der Durchsetzung seine
Ansprüche auf die Grafschaft Hanau gegen der Mainzer Erzbischof. Aus Dankbarkeit
schloss er einen Erbvertrag , der besagte, dass die Grafschaft an Hessen Kassel
fallen sollte, wenn die Hanauer Grafen in der Manneslinie aussterben sollten.
Beendigung des 30jährigen Krieges mit
dem westfälischen Frieden.
Mit dem am 24. Oktober 1648 unterzeichneten "Westfälischen Frieden" wurde auch
der ein halbes Jahr vorher vereinbarte "Einigungs- und Friedensvertrag" zwischen
den beiden Teilen Hessens sanktioniert. Der "Hessenkrieg" war damit beendet.
Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt verzichtete auf ein Viertel von
Oberhessen mit Marburg. Außerdem musste er alle bisher eroberten Territorien,
darunter die von ihn annektierte Herrschaft Schmalkalden an Hessen-Kassel
abtreten.
Zwei Jahre nach dem Westfälischen Frieden, 1650, übertrug sie ihrem Sohn Wilhelm
VI. die Regierungsgeschäfte der Landgrafschaft Kassel.
Landgräfin Amalie Elisabeth starb am 8.8.1651 in Kassel.
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