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Sehenswertes, Orangerie: Marmorbad
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1722 wurde mit dem Bau eines der Orangerie vorgelagerten Pavillons begonnen, dem Marmorbad. Der Architekt des
Pavillons ist unbekannt, mit dem Innenausbau wurde Pierre Etienne Monnot beauftragt.
Pierre Etienne Monnot stammt aus der Nähe von Besanyon und ging nach seiner Ausbildung nach Rom, wo er zu einem
der bedeutensten Bildhauer des ausgehenden 17. Jahrhunderts aufstieg.
Ursprünglich sollte das Marmorbad als Badegemach in das Orangerieschloss eingebaut werden, Landgraf
Karl entschloss sich dann aber 1718, dafür einen eigenen Pavillon errichten zu lassen.
Monnot kam 1714 nach Kassel, wo er Marmorbüsten des Landgrafen und der Landgräfin schuf. Im Januar 1715
wurde bereit ein erster Vertrag zwischen dem Landgrafen und Monnot über die Ausstattung des
'Appartement du Bain' mit Statuen abgeschlossen. Der Landgraf kaufte 10 Statuen, die in Rom bereits fertig
aufbewahrt wurden - für die Herstellung von vier Wandreliefs, acht Kuppelreliefs und dem Portaitsmedaillon
Landgraf Karls richtete Monnot für sich und seine Mitarbeiter in Kassel eine Werkstatt ein.
Zu Beginn des Jahres 1718 trafen die ersten 4 Marmorplatten in Kassel ein. Mit der Erneuerung des
Vertrages 1717 und einer Vertragsergänzung in 1718 wurde der Umfang um weitere 4 Wandreliefs und
dem Portraitsmedaillon der verstorbenen Landgräfin Maria Amalies ergänzt.
Die Fertigstellung des Marmorbades wird für 1729 in einem Brief bezeugt, in dem Monnot um seine
Entlassung und abschließende Bezahlung ersucht.
Die letzten beiden Statuen, Minerva und Aurura meldet Monnot 1731 als fertig, geliefert werden sie erst
1754 von Rom nach Kassel.

Portraitmadaillon des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel
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Marmorrelief mit Diana, Alpheus und Arethusa
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Blick in den Umgang mit den Statuen des Bachus und Merkur und der Leda im Hintergrund
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Monnot hat in den Statuen bekannte Gestalten aus der griechisch-römischen Mythologie dargestellt,
für die Wandreliefs hat er einzelne Episoden aus den 'Metamorphosen' des Ovid ausgewählt.
Das Prunkgemach diente wohl außer der Präsentation der Marmorkunstwerke von Pierre Etienne Monnot
nie seinem eigentlichen Zweck als Bad, denn Vorrichtungen für die Erhitzung und Zu- und Ablauf des Wassers
sind nicht vorhanden.
Bei einem Luftangriff im Oktober 1943 wurde das Marmorbad beschädigt, Hochfelds Gemälde der
Aurora und die Puttenbalustrade gingen verloren.
Von September 1996 bis April 2001 wurde das Marmorbad restauriert.

Portraitmadaillon Maria Amalies von Hessen-Kassel
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Statuengruppe der Leda mit Schwan und Cupido, (1692)
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Bachus und Ampelos (1692)
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Ein Besuch des Marmorbads ist wirklich zu empfehlen, solch wunderschöne Marmorkunstwerke bekommt man
nur noch selten zu sehen.
Adresse:
Marmorbad Staatspark Karlsaue
An der Karlsaue 20
34121 Kassel
Telefon: (0561) 31680 500
Öffnungs- und Kassenzeiten:
21.März bis 3.Oktober:
Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr, Montags geschlossen, außer an gesetzlichen Feiertagen.
Letzte Führung 16 Uhr (Dauer der Führung ca. 45 Minuten).
Treffpunkt: Westpavillon in der Orangerie
Das Marmorbad kann nur mit Führung besichtigt werden.
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Fotos aus dem Marmorbad - Copyright: Verwaltung Staatliche Schlösser und Gärten - Hessen
Die Darstellung der Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Verwaltung Staatliche Schlösser und Gärten - Hessen
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