Ludwig Emil Grimm (* 14. März 1790 in Hanau, † 4. April 1863 in Kassel) war
Maler und Kupferstecher. Er war der Bruder von Jacob und Wilhelm Grimm.

Doppelporträt Jacob und Wilhelm Grimm, Radierung von Ludwig Emil Grimm (1843)
Ludwig Emil Grimm kam um 1808 nach München zum Kupferstecher Karl Heß, unter
dessen Leitung er bald mit der Radiernadel und später auch mit dem Grabstichel
arbeitete; doch zog er später die Radiernadel vor.
Grimm radierte eigne Kompositionen, Landschaften, Tiere, am liebsten Bildnisse.
Seine Behandlung der Nadel ist frei, die Gegenstände sind durchgehends rein,
zierlich und zuweilen bis zur Vollendung ausgeführt.
Nachdem er an den Befreiungskriegen teilgenommen hatte, kehrte er 1814 nach
Kassel zurück, besuchte 1816 für nur zwei Monate Italien und arbeitete dann bis
Anfang 1818 in München, worauf er sich in seiner Heimat Kassel niederließ.
1832 wurde er Professor an der Akademie in Kassel.
Bekannt ist seine Madonna in einer Landschaft mit Joseph, Georg und Augustin.
Eine Sammlung radierter Blätter, enthaltend historische Darstellungen,
Genrebilder, Köpfe, Bildnisse und Landschaften, gab er 1840 mit einem
Titelblatt: die Märchenerzählerin, heraus, welchem Werk 1854 noch 30 Blätter als
Supplement folgten.
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