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Geschichtliches, Landgrafen: Wilhelm II., Kurfürst von Hessen-Kassel
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Kurfürst Wilhelm II., geb. 28. Juli 1777, studierte in Marburg und Leipzig.
Am 13. Febr. 1797 heiratete er Prinzessin Auguste, Tochter des Königs Friedrich
Wilhelm II. von Preußen.
Als die napoleonischen Truppen 1806 das Land besetzten, folgte er seinem Vater
nach Holstein und Prag und ging dann 1809 nach Berlin.
1813 kämpfte er im preußischen Heer bei Leipzig mit.
Er erließ in Kassel am 30. Oktober den Aufruf an die Hessen zum Kampf gegen
Frankreich und übernahm im März 1814 den Oberbefehl über die Truppen, welche die
Festungen Metz, Diedenhofen, Luxemburg u. Saarlouis einschließen sollten.
Nach dem Pariser Frieden lebte er auf Schloss Philippsruhe in Hanau.
Nach dem Tod seines Vaters am 27. Februar 1821 übernahm er die Regentschaft und
führte er mehrere zeitgemäße Reformen in der Verwaltung durch.
Die Erwartungen jedoch, daß er die verfassungsmäßige Wirksamkeit der
Landesstände herstellen werde, blieben unerfüllt, und noch weniger wollte er
eine neue, zeitgemäße Verfassung einführen.
Zu der dadurch hervorgebrachten Mißstimmung kamen noch Spaltungen in der Familie
selbst.
Als er seine Geliebte, Emilie Ortlöpp aus Berlin, 1821 zur Gräfin von
Reichenbach (später zur Gräfin von Lessonitz) erhob, zog sich die Kurfürstin,
welche die Liebe des Volkes in hohem Grad genoß, vom Hof zurück; der Kurprinz
ging nach Berlin und söhnte sich erst 1830 mit seinem Vater wieder aus.
Infolge eines Aufstandes am 6. September 1830 bewilligte Wilhelm II. das Gesuch
der Bürger um Versammlung der Landesstände, und schon 5. Januar 1831 kam die
neue Konstitution zu stande.
Infolge der Unruhen über die Rückkehr der Gräfin Lessonitz, welche zur Abreise
genötigt wurde, verlegte der Kurfürst seine Residenz nach Hanau und übertrug auf
die Zeit seiner Abwesenheit vom Sitz der Regierung am 30. Sept. 1831 die
Regentschaft dem Kurprinzen Friedrich Wilhelm
Danach lebte der Kurfürst abwechselnd in und bei Hanau, in Baden und besonders
in Frankfurt a. M., getrennt von seiner Gemahlin.
Diese starb am 19. Februar 1841. Am 8. Juli heirate er die Gräfin Lessonitz und,
nachdem diese am 12. Febr. 1843 starb, am 28. August Karoline, Baronin von
Bergen.
Er starb 20. Nov. 1847 in Frankfurt.
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