Denis Papin (* 22. August 1647 in Blois, Frankreich; † vermutlich 1712 in
London), gilt als der Erfinder des Schnellkochtopfes.
Er studiert ab 1661 an der Universität in Angers und wird Doktor der Medizin,
befasst sich aber zukünftig vorwiegend mit physikalischen Problemen.
1671 wird Papin Assistent von Christiaan Huygens in Paris. Sie arbeiten an der
Entwicklung einer Pulverkraftmaschine. In Paris lernt Papin auch Gottfried
Wilhelm Leibniz kennen, mit dem er zeitlebens korrespondiert. (Otto von Guericke
veröffentlicht 1672 die Beschreibung seiner Unterdruckexperimente.) 1675 geht
Papin nach London und wird Mitarbeiter von Robert Boyle und 1679 Assistent von
Robert Hooke. Er erfindet den Dampfdruck-Kochtopf. Es ist bekannt, dass sein
Dampfdruck-Kochtopf bei der ersten Vorführung vor der Royal Society explodierte.
Erst nachdem Papin auch das überdruckventil erfindet, funktioniert sein
Dampftopf.
1681 steigt Papin auf zum Leiter der Experimental-Abteilung an der accademia
publica di scienze in Venedig und wird 1684 Mitarbeiter der Royal Society, deren
Vorsitzender Robert Boyle ist. Dem französischen Hugenotten Papin ist die
Rückkehr nach Frankreich verwehrt, nachdem Ludwig XIV. das Edikt von Nantes
(Religionsfreiheit für Protestanten) aufgehoben hat. In dieser Zeit arbeitet
Papin in Venedig auch an Dampfdruckkanonen.
Die Universität Marburg beruft Papin 1687 als Professor in den Lehrstuhl für
Mathematik. 1690 berichtet er von einer Dampfmaschine, die er gebaut hat. Es
handelt sich im Wesentlichen um einen Zylinder, in dem sich ein wenig Wasser und
ein eingeschliffener Kolben befand. Wenn man den Zylinder von außen abwechselnd
erhitzt und abkühlt, bewegt sich der Kolben und man kann die mechanische Arbeit
nutzen. Es ist die erste funktionierende Wärmekraftmaschine.
Papin entwickelt 1692 ein Unterwasserfahrzeug und führt die erste Fahrt darin
durch. 1696 erhält er eine Anstellung beim Landgrafen von Hessen-Kassel und
arbeitet an den technischen Voraussetzungen für die Wasserkünste im Park
Wilhelmshöhe in Kassel. (Thomas Savery erhält in England das erste Patent für
eine Dampfdruckpumpe, die sich aber nicht durchsetzt. Er kennt die Arbeiten von
Papin.)
Papin bleibt zunächst in Kassel und baut um 1706 in der Kurhessischen Eisenhütte
Veckerhagen den ersten Dampfzylinder. Hieraus entwickelt er eine
Dampfdruckpumpe, die im Park Wilhelmshöhe Wasser fördern soll. Die Pumpe
funktioniert nur kurz, da die Leitungen dem Druck nicht stand halten.
Um nach London zurückkehren zu können, baut Papin 1707 ein durch seinen
Dampfzylinder angetriebenes Schaufelradboot und will es auf Fulda und Weser
überführen. Das Schaufelradboot wird aber im Streit um Passierrechte von der
Mündener Schiffergilde (Hann. Münden) zerstört und er kommt ohne seine Erfindung
noch im selben Jahr wieder nach London, wo er aber keinen Fuß mehr fassen kann.
Vermutlich 1712 stirbt Papin vergessen. Aus diesem Jahr datiert sein letztes
erhaltenes Schriftstück, das Todesjahr ist nicht sicher bekannt.
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"Denis Papin"
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