Heinrich Tischbein, getauft auf den Namen Johann Heinrich Wilhelm, genannt
Goethe-Tischbein, * 15. Februar 1751 in Haina/Kloster, † 26. Februar 1829 in
Eutin, war als Schüler seines Onkels Johann Jakob Tischbein Maler.
Tischbein entstammte einer Malerfamilie, aus der Künstler wie Johann Heinrich
Tischbein ("der Ältere", auch "Kasseler Tischbein", 1722 - 1789), der Kasseler
Hofmaler Anton Wilhelm Tischbein (1730-1804) und Johann Friedrich August
Tischbein (1750 - 1812, Neffe und Schüler von Johann Heinrich Tischbein d.Ä.)
hervorgegangen waren. Letzterer war ein Cousin des "Goethe-Tischbeins".

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein »Goethe in der Campagna«
Wie viele andere Malerkollegen (z.B. Angelika Kauffmann) lebte Tischbein von
1779-81 in Rom. Dabei vollzog er die Wende vom Stil des Rokoko zum Klassizismus.
Er malte Landschaftsbilder, Historiengemälde und Stillleben. Bei seinem zweiten
Rom-Aufenthalt in den Jahren 1783-99 freundete er sich 1786 mit Johann Wolfgang
von Goethe an, mit dem er 1787 nach Neapel reiste (vgl. "Italienische Reise").
Im selben Jahr entstand auch das berühmte Gemälde Tischbeins, das Goethe als
Reisenden in der römischen Campagna zeigt (zu sehen im Frankfurter
Städel-Museum).
Angesichts der französischen Besetzung Neapels flieht Wilhelm Tischbein 1799 aus
Neapel und kehrt nach Deutschland zurück. 1801 läßt er sich in Hamburg nieder,
ab 1808 lebt er in Eutin und arbeitet für den Herzog von Oldenburg.
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