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Geschichtliches, Landgrafen: Wilhelm IV., Landgraf von Hessen-Kassel
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Landgraf Wilhelm IV. wurde am 24. Juni 1532 als ältester Sohn
des Landgrafen Philipp I. von Hessen-Kassel und Christine Protestant in Kassel
geboren.
Wilhelm IV. wurde schon während der Gefangenschaft seines Vaters Philipp
politisch tätig und schloss Bündnisse mit Frankreich und Sachsen gegen Kaiser
Karl V.
Die "Fürstenverschwörung" führte 1555 zum Augsburger Religionsfrieden.
Nach dem Tode von Landgraf Philipp 1567 erhält sein Sohn Landgraf Wilhelm IV.
etwa die Hälfte des Landes mit der Landeshauptstadt Kassel, während sich seine
weiteren drei Söhne den Rest teilen müssen.
Wilhelm IV. (der Weise) widmete sich von Jugend auf mit Vorliebe mathematischen
Studien, später astronomischen Beobachtungen, für die er 1561 im landgräflichen
Schloss Kassels die erste fest eingerichtete Sternwarte Europas errichtete.
Er heiratete am 12. Februar 1566 in Marburg Sabine, Tochter des Herzogs Chistoph
von Württemberg.
Seine Regierungszeit (ab 1567) war gekennzeichnet durch Friedenspolitik nach
außen.
Im Lande verbesserte er die Verwaltungsstrukturen.
1571 erfolgt ein Umbau der Festungsanlagen, ursprünglich runde Bastionen wurden
abgerissen und in Dreiecksform wieder aufgebaut. Kasematten wurden angelegt. Der
Festungsbau, der 14 Tonnen Gold gekostet haben soll, wurde geleitet durch den
sächsischen Ingenieur Graf Rochus von Lynar (baute später die Festungsanlagen
von Stettin und Spandau).
1573 Bau des Renthofs (Fertigstellung 1583) als Arsenal und Fruchtmagazin.
Auf der Schlagd wird 1580 ein Salzhaus errichtet, es dient der Lagerung des
Salzes aus Sooden-Allendorf.
Im Auftrag des Landgrafen planen und bauen Rochus von Linar und Christoph Müller
1581 das Zeughaus.
Seine Frau Sabine gründete eine Stiftung zur kostenlosen Ausgabe von
Arzneimitteln aus der Hofapotheke an die Bevölkerung. Die Stiftung hielt über
mehrere Jahrhunderte.
Sabine starb bereits am 17.08.1581 in Rotenburg im Alter von 32 Jahren, sie
wurde in der Martinskirche in Kassel beigesetzt.
Der Umbau des landgräflichen Schlosses wird 1584 abgeschlossen. Es erhält unter
Wilhelm IV. die Gestalt, die es bis zur Zerstörung am Anfang des 19.Jahrhunderts
hatte.
1587 erfolgt ein Umbau des Elisabeth-Hospitals.
1591: Bau des Marstall, im oberen
Stock wurde die Kunstkammer und die Bibliothek des Landgrafen untergebracht.
Landgraf Wilhelm IV.(der Weise) scheidet am 15. August 1592 aus dem Leben.
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