Auf den Hügeln am Fluss Arno hatte sich bereits im achten Jahrhundert v. Chr.
das antike Volk der Etrusker angesiedelt. Die Römer gaben der Neugründung einer
kleinen Siedlung im ersten Jahrhundert v. Chr. den Namen Florentia (die
Blumige). Schnell entstand eine richtige Stadt mit einem Forum, Thermalbädern
und einem Amphitheater.
Mit dem Untergang des Römischen Reichs wurde die Stadt während der
Völkerwanderungen fast vollständig zerstört. Erst mit Aufkommen des Feudalismus
expandierte die Stadt im 12. Jahrhundert und wurde autonom. Die Bürger gewannen
an Macht, und es kam zu erbitterten Streitereien zwischen den kaisertreuen
Ghibellinen und den später siegreichen Anhängern des Papstes, den Guelfen.
Im 14. und 15. Jahrhundert (Neuzeit) blühte die Stadt auf und setzte die
Maßstäbe in der europäischen Kunst und Kultur. Viele Künstler und Gelehrte
siedelten sich an (z.B. Donatello, Botticelli; später Michelangelo, Machiavelli,
Leonardo da Vinci, Galileo Galilei). Es entwickelte sich die
kulturgeschichtliche Epoche der Renaissance.

Florenz wurde gleichzeitig Handels- und Finanzzentrum. Die reiche Familie der
Medici stieg im 15./16. Jahrhundert zu einer Großmacht auf. Sie förderten
weiterhin die Künste und Wissenschaft und regierten die Stadt. Doch die
kulturelle Bedeutung von Florenz schwand im 17. Jahrhundert.
Erst im 19. Jahrhundert beginnt ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung. Florenz
wird das Ziel von Bildungsreisen und Teil Italiens. Florenz war zwischen 1865
und 1871 die Hauptstadt Italiens.
Palazzo del Bargello
Der Bargello oder richtiger: Palazzo del Bargello ist ein Stadtpalast in
Florenz, der zwischen 1255 und 1261 errichtet und bis 1346 erweitert wurde. Der
Name kommt von seiner vorletzten Bestimmung als Sitz des Polizeihauptmanns, des
Bargello, des "Büttels".
Der turmbewehrte Bargello war der erste Sitz der kommunalen Behörden und ist,
verglichen mit dem wenig später errichteten Palazzo Vecchio, äußerlich noch
schmucklos, ganz im Gegensatz zu den reich dekorierten Sälen.
Der Bargello diente in der Folgezeit als:
Sitz des Capitano del Popolo
Sitz der Priori delle Arti als Teil der Signoria (seit 1282)
Sitz des Gerichts (1502-1574)
Sitz des Polizeihauptmanns
1859 wurde der Bargello in ein Museum umgewandelt, das Museo nazionale del
Bargello, damit die Stadt die Plastiken aus der Renaissance unterbringen
konnten, die in den Uffizien keinen Platz mehr fanden. Im Bargello, zum Teil in
seinem Innenhof, befindet sich dadurch die bedeutendste Skulpturensammlung der
Welt mit Werke von Michelangelo, Donatello, Benvenuto Cellini, Giovanni Bologna.
Palazzo Vecchio
Der Palazzo Vecchio stellt den Mittelpunkt der weltlichen Macht im Florenz des
14. Jahrhundert dar. Er hieß ursprünglich Palazzo della Signoria (die Signoria
war die Regierung der Republik), bis die Verwaltung unter Herzog Cosimo I. aus
dem Haus Medici in die Uffizien umzog.
Mit dem Bau des majestätischen Gebäudes wurde 1299, sechs Jahre nachdem die
Zünfte die Macht übernahmen, begonnen. Das Bauwerk beherbergte ab seiner
Fertigstellung 1314 das Parlament und diente als Schlafstätte für die
Abgeordneten. Daraus erklärt sich auch der wehrhafte Charakter der Architektur,
der dem Wunsch der Versammelten nach Sicherheit nachkam. Noch heute ist die alte
Gliederung zu erkennen. Im kaum durchfensterten Erdgeschoss tagten die 300
Mitglieder des Bürgerrates. Im 1. Obergeschoss versammelte sich der „Rat der
Hundert“ und im 2. Obergeschoss lagen Wohn- und Diensträume. Dominiert wird
der Palazzo Vecchio von dem 94 Meter hohen Glockenturm, dessen massiver Kern die
Gebäudefront in voller Höhe durchzieht (daher die Blindfenster unterhalb des
Turms). Der Palast dominiert die Piazza della Signoria. Vor dem Hauptportal,
dem Löwentor, stehen als "Torwächter" eine Kopie von Michelangelos David und
Baccio Bandinellis Herkules und Cacus. Nach Süden in Richtung Arno schließen
sich hinter der Via del Ninna die Uffizien an. 1540/41 machte Herzog Cosimo I.
den Palazzo Vecchio zu seinem Regierungspalast. Er ließ umfangreiche Umbau- und
Erneuerungsmaßnahmen durchführen.
U. a. wurde die Sala dei Cinquecento (der Saal des "Rates der 500") zu einem
Audienzsaal ausgebaut und zahlreiche neue Apartements neu gebaut bzw.
umgestaltet.
Die ausführenden Künstler waren zunächst Baccio Bandinelli und Giovanni
dell'Opera, später Giorgio Vasari und Giovanni Stradano. Heute dient der Palazzo
Vecchio als Rathaus von Florenz.
Uffizien
Die Uffizien sind ein von 1559 bis ca. 1581 ursprünglich für die Unterbringung
von Ministerien und ämtern in Florenz erbauter Gebäudekomplex. Die Architekten
waren Giorgio Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi d.J..
Cosimo I. de' Medici begann 1559 mit der Verwirklichung eines schon länger
bestehenden Planes, die wichtigsten Ministerien und ämter (Uffizi) in einem Bau
zusammenzufassen. Für den Neubau wurde ein ganzes Stadtviertel abgerissen bzw.
in den Neubau integriert, wie z. B. die romanische Kirche S. Piero Scheraggio
und die Münzprägewerkstatt Zecca, in der die sog. Goldflorin hergestellt wurden.
Vasari vereinheitlichte die Ansammlung alter und neuer Gebäude durch vorgesetzte
Fassaden. Es entstand ein von zwei beinahe identischen Fassaden flankierter
Platz, der die Piazza Signoria und das Arnoufer verbindet.
Der Bau wurde nach Vasaris Tod (1574) von Bernardo Buontalenti und Alfonso
Parigi bis ca. 1581 vollendet. Schon bald wurden die galleria des Obergeschosses
für die Ausstellung von Kunstgegenständen verwendet. Daraus entwickelte sich
später der Begriff Galerie für eine Gemäldesammlung.
In den Uffizien befindet sich heute eine der bedeutendsten Kunstsammlungen
Europas mit Werken (vor allem Malerei) von der Antike bis zum Spätbarock.
Palazzo Pitti
Der Palazzo Pitti ist ein Renaissance-Palast in Florenz. Das Filippo
Brunelleschi zugeschriebene Gebäude wurde um 1440 für den Kaufmann Luca Pitti
erbaut.
Auffällig ist die konsequente Verwendung grob behauener Steinquader (Rustica)
als einziger Fassadenschmuck in allen drei, einander sehr ähnlichen Stockwerken,
die dem Gebäude einen festungsartigen Charakter verleihen.

Da Pitti der Teilnahme an der Verschwörung der Pazzis überführt wurde blieb der
Bau für fast hundert Jahre unvollendet. Erst nachdem er 1549 an Eleonora von
Toledo, die Gattin Cosimo I. von Medici, verkauft worden war, begann man mit Um-
und Erweiterungsbauten und der Anlage des Boboli-Gartens. Das florentinische
Sparrendach wurde durch ein niedrigeres, hinter Balustraden verborgenes ersetzt.
Bartolomeo Ammanati fügte 1568 in die zugemauerten Bogenportale des
Erdgeschosses Renaissancefenster ein. Er war auch verantwortlich für die
Gartenfassade, die Gestaltung des Hofs und für Teile der Gartenanlagen. Das
Hauptgebäude, das ursprünglich dreistöckig mit sieben Fensterachsen angelegt
war, wurde zwischen 1620 und 1631 auf eine Breite von 13 Fensterachsen
vergrößert und mit zwei zweistöckigen Seitenflügeln mit je fünf Achsen ergänzt,
die Brunelleschis und Ammanatis Fassadengestaltung nahtlos weiterführen. Als
letztes folgten 1764 einstöckige seitliche Anbauten mit Arkaden, die den
Vorplatz einrahmen.
Palazzo Rucellai
Der Palazzo Rucellai ist ein bedeutendes Bauwerk im Stil der Renaissance in
Florenz. Er wurde im Jahr 1446 von Giovanni Rucellai in Auftrag gegeben. Der
Ursprungsentwurf stammt vom Architekten Leon Battista Alberti, die eigentliche
Ausführung unternahm dann Bernardo Rossellino. Fertiggestellt wurde der Palast
1458. Auch die Loggia vor dem Gebäude gilt als ein Werk Albertis.
Der Komplex weist eine klassisch-harmonische Struktur auf, die die
Weiterentwicklung der Stilformen besonders im Vergleich mit dem nahezu
zeitgleichen, aber noch viele spätgotische Elemente aufweisenden Palazzo Medici
zeigt. Revolutionär ist dabei besonders Albertis kohärente Blendgliederung
der Fassade (sie entstand um 1455), die mit ihrer Abfolge klassischer
Säulenordnungen (dorische, ionische und korinthische Kapitelle) das klassische
Motiv der Schaufassade antik-römischer Bauten erstmals wieder in Profanbauten
der frühen Neuzeit aufnimmt. Dabei verändert Alberti allerdings das Motiv des
plastischen Wandreliefs in einer Art und Weise, dass die Fassadengestaltung
nunmehr graphisch aufgefasst wird: Die nur wenig aus der Mauerflucht
heraustretenden Pilaster wirken so wie glatte Streifen, die von Mauerwerk mit
lebhafter Binnenzeichnung umgeben sind. Neben dem Vorhof ist vor allem die
Kapelle sehenswert, in der sich das Tabernakel von San Sepolcro befindet, das
Alberti 1467 angefertigt hat.
Heute beheimatet der Bau, der sich in der Via della Vigna Nuova befindet, ein
Museum der Geschichte der Photographie mit Werken der Fotopioniere Brüder
Alinari.
Biblioteca Medicea Laurenziana
Die Biblioteca Medicea Laurenziana (kurz Laurenziana) ist eine staatliche
italienische, wegen ihrer Manuskripte berühmte Bibliothek in Florenz.
Sie geht auf die Frühzeit der Herrschaft der Medici zurück. Gegründet wurde sie
von Cosimo de Medici, genannt il Vecchio (1389-1464), als seine Hausbibliothek.
Den Namen trägt die Laurenziana nach Lorenzo de Medici (1449-1492), Cosimos
Enkel.

Lorenzos Neffe Giulio de Medici (1478-1534), als Clemens VII. seit 1523 Papst,
ließ die zugehörigen Bibliotheksgebäude errichten. Er wählte dazu den östlichen
Flügel des Kreuzgangs der Basilica di San Lorenzo di Firenze und Pläne von
Michelangelo. Der Bau der Bibliotheksräume, der Vorhalle und der Treppe begann
1524, 1571 wurden die Gebäude fertig gestellt und der öffentlichkeit übergeben.
Die Biblioteca Medicea Laurenziana hat in ihren Beständen:
rund 150.000 Bücher, darunter Inkunabeln aus dem 15. und Drucke aus dem 16.
Jahrhundert, rund 11.000 Manuskripte, etwa 2.500 Papyri.
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"Florenz"
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