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Kulturelles: Staatliche Kunstsammlungen
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Im Schloß Wilhelmshöhe befinden sich die folgenden Kunstsammlungen:
Antikensammlung Gemäldegalerie - Alte Meister Kupferstichkabinett
Die Antikensammlung geht vor allem auf die Sammlungen zurück, die
Landgraf Friedrich II. (1760-1785) für das Museum Fridericianum erwarb. Einige
Stücke stammen aus Landgraf Karls Zeit. Seine Truppen brachten von den
Türkenkriegen aus Griechenland Vasen und Reliefs mit.
Der Gang durch
die frühen Kulturen im Mittelmeerraum beginnt mit Funden aus der Jungsteinzeit
und Bronzezeit in Griechenland. Vor allem stammen sie aus Troja, Orten der
Mykenischen Kultur, Kreta und Zypern. Ausgestellt sind Tongefäße, Hausgeräte,
Schmuck, Idole und Jagdgegenstände. Die Marmorskulpturen stehen im
Mittelpunkt der klassischen Periode in der griechischen Kunst. Grab- und
Weihereliefs aus dem 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., vor allem aber die
Götterfiguren begründen den Ruf der Kasseler Sammlung.
In der
italienischen und römischen Kunst sind die Gebrauchsgegenstände aus Bronze und
kleine Terrakottastatuen interessant, die die etruskische Kunst belegen.
Zeugnisse des Totenkultes wie Marmor-Sarkophage und Marmorurnen bilden eine
weitere Abteilung römischer Kunst. Antikes Glas ist zahlreich vertreten. Es
wurde in syrischen und rheinischen Werkstätten gefertigt.
In der
ägyptischen Kunst sind neben zwei kleinen Alabastergefäßen aus dem Alten Reich
Gegenstände aus der Spätzeit (10.-4. Jahrhundert v. Chr.), der Zeit der
ptolemäischen und der römischen Herrschaft erwähnenswert.
Die Gemäldegalerie - Alte Meister verdankt ihren Rang als öffentliche
Galerie Landgraf Wilhelm VIII. (1730/1751-1760). Der Landgraf war als Prinz
Gouverneur von Maastricht, und mit großer Kennerschaft erwarb er besonders
niederländisch-flämische Gemälde. Die Kasseler Bildersammlung gehörte im 18.
Jahrhundert zu den bedeutendsten in Europa.

Albrecht Dürer (1471-1528) "Elsbeth Tucher", 1499
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Frans Hals (1581-1666) "Peeckelhaering", 1627
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Im ersten Obergeschoß befinden sich die Hauptwerke der altdeutschen und
niederländischen Malerei des 16. Jahrhunderts und der holländischen und
flämischen des 17. Jahrhunderts. Besonders bekannt ist die Kasseler Galerie
durch die Sammlung von Gemälden der Maler Rembrandt, Rubens, Frans Hals und
Jacob Jordaens geworden.

Peter Paul Rubens (1577-1640) und Jan Brueghel d. ä. (1568-1625) "Pan und Syrinx", um 1617
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Im Jahr 2002 gelang der Wiedererwerb des obigen Kabinettbildes. Es gehörte zum
historischen Bestand der Sammlung des Galeriegründers Landgraf Wilhelm VIII.
(reg. 1730/51-1760), doch 1813 verschwand es im Fluchtgepäck von Napoleons Bruder Jérôme,
der in Kassel als König von Westphalen regiert hatte. Nun nimmt es wieder einen Hauptplatz
in der Gemäldegalerie ein. Rubens, der die Figuren malte, kooperierte wie in manchen anderen
Gemälden mit Jan Brueghel d. ä., der die Landschaftsdarstellung beisteuerte.
Das Bild illustriert eine Szene aus Ovids Metamorphosen: Der lüsterne Naturgott Pan verfolgt
die scheue Nymphe Syrinx, die sich dem Zugriff im letzten Augenblick entzieht, indem sie sich
in Schilf verwandeln läßt. Pan bleibt als Erinnerung an die Schöne nur das Schilfrohr, aus
dem er sich eine Flöte, die "Syrinx" (Panflöte), schnitzt. Dargestellt ist der Moment kurz
vor der Verwandlung. Während Pan nur noch Schilf zu fassen bekommt, erstarrt Syrinx und riskiert
mit gleichzeitig abwehrender Geste einen letzten Blick auf den Naturgott.

Rembrandt van Rijn (1606-1669) "Der Segen Jakobs", 1656
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Rembrandt van Rijn (1606-1669) "Bildnis von Saskia van Uylenburgh", 1634
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Im zweiten Obergeschoß befinden sich vor allem kleinformatige
Werke deutscher, holländischer und flämischer Meister des 16. bis 18.
Jahrhunderts. Der Mittelbau enthält vorwiegend holländische Gemälde des 17.
Jahrhunderts. Im dritten Obergeschoß hängt der große Bestand an
italienischen, französischen und spanischen Gemälden des 16. bis 18.
Jahrhunderts. Verhältnismäßig klein ist der Bestand an spanischen und
französischen Gemälden des 17. und 18. Jahrhunderts.
Auch das Kupferstichkabinett hat seinen Ursprung in den Sammlungen der
Landgrafen von Hessen. Die Schwerpunkte liegen bei niederländischen Zeichnungen
des 17. Jahrhunderts und bei der Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts.
Darunter fallen die Graphik Dürers und die Radierungen Callots. Außerdem kann
man Zeichnungen und Graphik der Lehrer und Schüler der Kasseler Akademie und
anderer Kasseler Künstler vom 18. bis 20. Jahrhundert, Bauzeichnungen des 18.
und 19. Jahrhunderts, vor allem von Architekten der Kasseler Akademie, Porträts
und Topographie zur Geschichte und Landeskunde Kurhessens, Zeichnungen und
Druckgraphik nichthessischer Künstler des 20. Jahrhunderts, Mappenwerke und
illustrierte Bücher sehen und bewundern.
Die Graphische Sammlung hat
keine Dauerpräsentation (wie allgemein aus konservatorischen Gründen üblich).
Man kann sich die Blätter jedoch vorlegen lassen.
Internet:
http://www.kassel-museum.de
Staatliche Museen Kassel Schloss Wilhelmshöhe 34131 Kassel
Telefon: (0561)31680-0 eMail: info@museum-kassel.de öffnungszeiten:
Di-Sa, 10-17 Uhr
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